Otelo: Verschmelzung von Vebacom und RWE Telliance
Nach der erschmelzung von Vebacom und RWE Telliance zu otelo GmbH & Co. KG im Jahre 1997 galt das Unternehmen neben Arcor und Viag Interkom lange Zeit als einer der bedeutendsten Konkurrenten der Deutschen Telekom. Über seine Tochtergesellschaft germany.net gelang es otelo, in nur zwei Jahren über 600.000 Online-Kunden zu binden. Für das Preselection-Angebot des Unternehmens interessierten sich innerhalb desselben Zeitraumes immerhin etwa eine Million Menschen, die als Kunden gewonnen werden konnten.Dennoch erfüllte die otelo GmbH & Co. KG die Erwartungen ihrer Muttergesellschaften Vebacom und RWE Telliance nicht, so dass es nach nur zwei Jahren der Geschäftstätigkeit am deutschen Mobilfunkmarkt bereits zur Übernahme durch den Mitbewerber Arcor kam. Das erste marktreife Produkt brachte otelo Mitte des Jahres 1997 unter der Bezeichnung Callingcard auf den Markt.
Diese ermöglichte über eine kostenfreie 0800-er Rufnummer das verbilligte Telefonieren aus der Bundesrepublik Deutschland ins Ausland. Ergänzt wurde die Callingcard nach etwa vier Monaten um die Produkte Call by Call und Preselection. Otelo galt als einer der ersten deutschen Netzbetreiber überhaupt, der dazu in der Lage war, seinen Privat- und auch Geschäftskunden alternativ zu den Produkten der Deutschen Telekom einen eigenen ISDN-Anschluss anzubieten.
Im Herbst 2000 brachte otelo schließlich ein sogenanntes Konvergenzprodukt, bestehend aus einer Symbiose aus Festnetz- und Mobilfunktelefonie, unter der Bezeichnung otelo take2 auf den Markt. Auch hierfür wurde keine eigene Netzinfrastruktur etabliert, sondern stattdessen die Logistik von D2 Privat und Vodafone genutzt. Die otelo GmbH & Co. KG war auch Eigentümer von insgesamt 11.000 km Glasfaserkabel in der Bundesrepublik Deutschland.
Zu den besonderen Angeboten des Unternehmens zählte auch die sogenannte Gratistelefonie, wobei sämtliche Kosten für ein Telefonat insgesamt jeweils zu 100 % werbefinanziert waren. Auch konnten spontane Telefonkonferenzen für bis zu 15 Teilnehmer über die Netzinfrastruktur der otelo GmbH & Co. KG abgewickelt werden. Der Mitbewerber Mannesmann Arcor kaufte die otelo GmbH & Co. KG am 1. April 1999 auf. Das Label otelo wurde von Arcor jedoch noch bis hinein in den November 2001 genutzt. Erst dann wurden sämtliche ehemaligen otelo-Kunden sukzessive auf Mannesmann Arcor umgestellt und erhielten auch ihre Rechnungen von Mannesmann Arcor.